erstellt von Heckel Christian, Stefanie Zabold, Jochen Buckl
Vereinsgründung bis Ende des zweiten Weltkrieges
Zunächst wurde ein ,,Gesang- und Schützenverein“ von 41 Herren unter der Leitung von Lehrer Konrad Wiendl am 22.11.1911 gegründet. Innerhalb von 14 Tagen nach Gründung wurden Statuten entworfen und in einer Generalversammlung vorgelegt. Während die Sänger sich für wöchentliche Proben im Gasthaus Buckl trafen, trainierten die Schützen im Gasthaus Lederer. Zu Beginn des ersten Weltkrieges mussten die Vereinsaktivitäten eingestellt werden, konnten jedoch zum 8.1.1919 wieder aufgenommen werden.
Im weiteren Verlauf wurde ein Vereinseigener Stutzen angeschafft, das erste Preisschießen konnte sogar im Jahre 1912 realsisiert werden. Um regelmäßige Besuche der Vereinskameraden zu gewährleisten wurde erstmals im Jahre 1932 ein Preisschießen im Rahmen der Kirchweih durchgeführt. Um auch den Übungsalltag der Sänger attraktiv zu gestalten, wurde ein vereinseigenes Klavier angeschafft. Zu Beginn der 30er Jahre fand der Anschluss an den Deutschen Sportverein statt, dies geschah im Rahmen der Gleichschaltung der Gesellschaft unter dem nationalsozialischtischen Regime.
Nach der Diktatur der Nationalsozialisten konnten die Vereinsmitglieder am 9.9.1950 in einer Sitzung im neuen Vereinslokal Gasthaus Schwarz ihre Aktivitäten wieder aufnehmen. Die Wiederbelebung der Schießübungen fand erst im Jahre 1955 im Gasthaus Lederer statt.
Vereinsleben nach Ende des zweiten Weltkrieges
Im Jahre 1956 wurde erstmals eine Schützenkette angeschafft. Jährlich zur Kirchweih wird der Schützenkönig ausgeschossen, diese Tradition, sowie die Königkette besteht bis heute. Eine Damenkönigin wurde erstmals im Jahre 1977 gekürt. Ab diesem Jahr liegen ebenfalls schriftliche Zeugnisse vor über die regelmäßige Teilnahme an Rundenwettkämpfen und Meisterschaften. Nach einer Sitzung 1964, in der Ehrungen des Gauschützenmeisters Beck vorgenommen wurde, hat Beck ebenfalls daruf hingewiesen, dass eine Jugendabteilung zu gründen sei. Heute wissen wir, dass der Verein daran sehr gut getan hat, diesem Ratschlag zu folgen.
Bereits 1951 wurde ein Fest zum 40-jährigen Bestehen des Vereines gefeiert. In Kombination des Gauschießen des Schützengaues Hesselberg wurde im Juni 1971 das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Neben diesen großen Festlichkeiten, wurden auch intern immer mehr Aktivitäten etabliert, beispielsweise das Aufstellen eines Kirchweihbaumer, Vereinsausflüge oder die Teilnahme am Faschingsumzug.
Trennung der beiden Vereine und Bau des Vereinslokals
1980, die Schützenabteilung beabsichtigte den Bau eines eigenen Vereinsheimes. Hauptdiskussionspunkte einer außerordentliche Mitgliederversammlung war die Beitragserhöhung, die für den Neubau nötig war. Die Zuschüsse für den Schützenhausbau konnten nur erteilt werden, wenn der Jahresbeitrag auf 36 DM erhöht wird. Da keine übereinstimmende Mehrheit erzielt wurde, wurde der Vorschlag gemacht, über eine Trennung des Vereins zu entscheiden. Mit einer 2/3 Mehrheit wurde die Trennung beschlossen, worauf der Gesangsverein ,,Liederkranz“ und der Schützenverein ,,Fidele Schützen“ gegründet wurden.
Bei Neugründung des SSV zählte der Verein bereits 189 Mitglieder. Im weiteren Verlauf differenzierten sich verschiedene Abteilung aus, worauf 1984 Neuwahlen für einen Jugend-, Damen- und Pistolenleiter stattfanden. Bis zur Fertigstellung des neuen Schützenhauses unter Leitung des ersten Schützenmeisters Johann Wirsing im Jahr 1982, fanden die wöchentlichen Schießübungen im Gasthaus Leng statt. In den ersten Jahren hielten die Vereinsmitglieder die Bewirtschaftung aufrecht. Im Jahre 1990 wurde das Schützenhaus an Roswitha Hirsch verpachtet, die bis 2018 für unser leibliches Wohl sorgt.
Erweiterung des Schützenhauses und sportliche Erfolge
Gute zwanzig Jahre nach dem Bau des Schützenhauses, wurde über einen Anbau nachgedacht. Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum im Jahre 2011 ist nun die neue Schießhalle mit 16 vollelektronischen Ständen in Betrieb. Die Tatsache, dass der Verein über Jahrzehnte hinweg investierte, spiegelt den konstanten Schwerpunkt auf dem sportlichen Fokus wieder. Mit Christan Arnold konnte der Verein 1989 seinen ersten Deutschen Meister feiern. Bis heute konnten einige Schützen aus den Reihen des SSV Deutsche Meistertitel auf ihr Konto verbuchen:
Seybold Markus (3 Podestplätze an der DM)
Heckel Christian (14 Podestplätze an der DM)
Klein Julia (9 Podestplätze an der DM)
Seitz Michaela (3 Podestplätze an der DM)
Ramspeck Franziska (7 Podestplätze an der DM)
Lang Tobias (1 Podestplatz an der DM)
Nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit dem Leistungskader Mittelfranken der ,,RWS Franken“ konnten diese Leistungen erzielt werden. Auch in der Pistole erwiesen die Schützen des SSV eine ruhige Hand. 1992 konnte Frey Josef erfolgreich an den Paralympics in Barcelona teilnehmen.
100-jähriges Vereinsjubiläum
Das Preisschießen anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums war ein weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Mit der Chance auf großartige Preise, konnten über 3600 Schützen am Stand verzeichnet werden. Das anschließende Fest im großen Bierzelt mit den Troglauer Buam und den Störzelbachern war ein voller Erfolg. Auch am Sonntag, an dem der traditionelle Schützenumzug stattfand, fanden zahlreiche Schützenabteilungen den Weg nach Mitteleschenbach.
Die nächste Dekade
Auch nach dem Jubiläum im Jahr 2011 konnten vor allem die Jungschützen zahlreiche Titel bei Gau-, Bezirks-, Bayerischer- u. Deutscher Meisterschaft erzielen. Beim jährlichen Gaupokal des Schützengaues Hesselberg treten sowohl ein Luftgewehr- als auch eine Luftpistolen-Mannschaft an. Beide Mannschaften schafften es regelmäßig ins Halbfinale bzw. Finale und konnten auch zahlreiche Siege verbuchen.
Beim 10-järigen Jubiläum der Böllerschützen aus Obererlbach im Jahr 2017 übernahm der SSV gerne die Patenschaft. Im Jahr 2018 gab es dann eine Zäsur. Nach fast 30 Jahren hörte das Pächterehepaar Roswita u. Hans-Günter Hirsch auf. Seit dem wird das Vereinsheim wieder durch die Mitglieder bewirtschaftet. Bei den Neuwahlen an der Jahreshauptversammlung 2019 stellte sich nach 21 Jahren die Damenleiterin Marion Arnold nicht mehr zur Wahl. Nach 30 Jahren wurde 2019 der Gaststättenbreich renoviert. Die Trennwand zwischen Saal und Gastraum, der Gastraum sowie die Küche wurden vollständig erneuert. Außerdem wurde eine neue Bestuhlung und Thekenschränke angeschafft.
Coronapandemie und Renovierung
In den Jahre 2020 und 2021 kam dann das Vereinsleben zum größte Teil auf Grund der weltweiten Coronapandemie zum Erliegen. Die Rundenwettkämpfe vielen aus bzw. wurden mehrmals abgebrochen. Auch gab es keine Meisterschaften oder andere Wettkämpfe. Von Mitte 2021 bis 2022 wurde dann die Lüftungsanlage der 25- und 50-Meter-Stände vollständig erneuert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 75.000 €. Außerdem wurde auch die Außenfassade der Luftgewehrhalle für ca. 25.000 € renoviert. Für beide Maßnahmen erhielt der Verein von der Gemeinde Mitteleschenbach und dem Landkreis Ansbach jeweils 10 % und vom Freistaat Bayern 55 % Zuschuss.